Vitor Sá Machado

portugiesischer Jurist und Politiker

* 1933 Angola

† 27. April 2002

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 16/1978

vom 10. April 1978 , ergänzt um Meldungen bis KW 53/1998

Wirken

Vitor Sá Machado wurde 1933 in Angola (damals noch portugiesische Kolonie) geboren, wo er auch aufgewachsen ist, die Schule besucht und das Abitur abgelegt hat. Er studierte an der Universität Coimbra Rechtswissenschaften und wurde als Anwalt zugelassen. Sein beruflicher Werdegang begann 1960 bei der Stiftung Calouste Gulbenkian. Nacheinander übernahm er hier die Aufgaben eines stellv. Direktors der Kulturabteilung, des Vertreters des Stiftungspräsidenten und des Direktors für überseeische Angelegenheiten. Ab Oktober 1969 war er Mitglied des Vorstands der Stiftung und zuständig für die Gebiete Übersee, Gesundheit und Soziales. Er stand dem damaligen Regime (Salazar - Caetano) ablehnend gegenüber.

Nach dem Sturz des faschistischen Regimes im April 1974 beteiligte sich S. an der Gründung des Demokratisch Sozialen Zentrums (CDS), einer bürgerlichen Partei christdemokratischer Richtung als bewußtes Gegengewicht gegen die Sozialistische und Kommunistische Partei. Die Partei tritt für eine freiheitlich organisierte Gesellschaft unter Ablehnung sozialistischer Experimente ein und wurde zum Sammelbecken bürgerlich gesinnter Kreise. Sie erhielt u.a. Unterstützung von der CDU aus Deutschland. Eine weitere christdemokratische Gruppe wurde von der damals linksorientierten Militärregierung verboten. ...